Allgemeine Haltungsinformationen

Terrarium oder Aquarium?

Viele Jahre lang habe ich meine Schnecken in Aquarien gehalten und konnte dabei keinerlei Nachteile feststellen. Die Pflege von oben ist einfach perfekt. Mittlerweile habe ich jedoch Terrarien, welche mir genauso zusagen. Umgestiegen bin ich nur, weil ich die Terrarien nicht mehr auf Sideboards, sondern in einem Regal (mehrere übereinander) untergebracht habe.

Auf die Größe kommt es an!
Die Größe des Terrariums oder Aquariums richtet sich nach der Endgröße der Schnecken. In meinen Haltungsberichten habe ich angegeben, wie groß bei mir die Becken für welche Art sind - dies kann gut als Anhaltspunkt genommen werden.
Hat man von einer bestimmten Art richtige Monster (also z.B. eine 15cm große A. fulica, was seltener vorkommt), ist hierbei natürlich ein größeres Becken einzusetzen.
Beleuchtung ja oder nein?
Eine Beleuchtung ist nicht notwendig, da die Schnecken normalerweise nachtaktiv sind. Wenn aber beleuchtet werden soll, dann immer extern, da sich die Schnecken sonst an dem Leuchtmittel verbrennen können. An der Sonne sollte das Terrarium oder Becken aber nicht stehen, da im Sommer die Temperaturen schnell über den gewünschten Punkt steigen und die Schnecken sich nicht mehr wohl fühlen.
Einrichtung
Bei der Einrichtung ist vor allem zu beachten, dass keine harten oder spitzigen Gegenstände verwendet werden. Tote Hölzer (natürlich ungiftig) sind als Kletter- und Knabbermöglichkeit sehr geeignet! Unterschlüpfe und Versteckmöglichkeiten, damit sich die Schnecken zurück ziehen können dürfen nicht fehlen. Ein Wasserbehälter ("Badewanne") sollte im Terrarium mancher Arten natürlich nicht fehlen, da die Schnecken sehr gerne und ausgiebig baden, aber auch trinken! Bei kleinen Schnecken darf das Wasser aber nicht zu tief sein, da diese sonst ertrinken könnten. Das Wasser sollte jeden Tag erneuert werden - am besten lauwarm!
Pflanzen
Als Pflanzen im Terrarium eignen sich beispielsweise Zimmerbambus, Farme und unterschiedliche Bromelien. Die mitgekaufte Erde bei Pflanzen sollte weitgehenst entfernt werden, da diese meist gedüngt ist. TIPP: Die Pflanzen mit einem Plastiktöpfchen ins Terrarium einbringen, da manche Schneckenarten sehr gerne graben und die Pflanzen so nicht lange an Ort und Stelle bleiben. Im Schnecken-Forum haben wir einen großen Pflanzen-Thread - schaut ihn euch einfach mal an.
Bodengrund
Als Bodengrund eignen sich beispielsweise Humuspressziegel. Die Erde sollte unbehandelt, locker und möglichst neutral bis basisch sein. Ich kalke meine Erde immer noch zusätzlich mit 95%igem kohlensaurem Kalk auf. Die Erde sollte mindestens 10-15cm hoch in das Becken eingebracht werden.

Das Futter

Achatschnecken sind ziemliche Vielfraße.... Sie mögen viele Obst- und Gemüsesorten. So fressen sie zum Beispiel: Äpfel, Gurken, verschiedene Salatsorten, Mangos, Karotten, Tomaten, Zucchini, ... Sie können sehr abwechslungsreich gefüttert werden.

Obst, welches ich verfüttere:
Apfel, Aprikosen, Avocado, Bananen, Birne, Erdbeere, Kirsche, Mango, Orange (selten), Papaya, Pflaumen, Zwetschgen
Gemüse, welches ich verfüttere:
Blattsalate (z.B. Chicoree, Eisbergsalat, Feldsalat, Kopfsalat), Gurke + Gurkenschalen, Karotte + Grün, Kartoffel (gekocht), Paprika, Sellerie, Süßkartoffel (roh oder gekocht), Tomate, Zucchini
Sonstiges
frisches Laub (z.B. Buche, Eiche, Haselnuss), Löwenzahn, getrocknete Bachflohkrebse (Gammarus), gut aufgeweichte Schildkrötensticks
Das darf nicht in den Futternapf:
Teigwaren oder Milchprodukte (es ist nicht geklärt, inwieweit diese Produkte den Schnecken schaden könnten

 

Kalkversorgung

Das Schneckenhaus besteht neben Horn und Perlmutt hauptsächlich aus Kalk. Folglich brauchen die Tiere ihn zum Aufbau ihres Häuschens. Vor allem nach Verletzungen des Häuschens und für Jungschnecken besteht ein erhöhter Kalkbedarf. Auch bei der Produktion von Eiern und für die Bildung des Kalkdeckels für den Winterschlaf wird Kalk benötigt.

Was ist Kalk?
Kalk, oder auch Calciumcarbonat, ist ein Calcium-Salz der Kohlensäure (Carbonat) mit der chemischen Formel CaCO3. Er wird auch als kohlensaurer Kalk bezeichnet. Vorsicht: Calciumhydroxid (auch: gelöschter Kalk, Löschkalk, Kalkhydrat, Portlandit) ist das Hydroxid des Calciums mit der chemischen Formel Ca(OH)2. Gelöschter Kalk ist stark ätzend (pH-Wert 12-13).
Wie finden Schnecken den Kalk in der Natur?
Schnecken spüren Kalk (und auch anderes Futter) über die Luftwege auf. In der Natur dienen kalkhaltige Böden und Gesteine, Knochen, leere Schneckenhäuschen, Muscheln und Pflanzen als Kalkquelle.
Wie wird Kalk aufgenommen?
In erster Linie natürlich über die Nahrung, aber auch über die „Fußsohle“ beim Kriechen.
Wie äußert sich Kalkmangel?
Die Häuschen werden brüchig und dünn. Die Tiere beknabbern ihr eigenes Häuschen und beschädigen es dadurch (nicht mit dem normalen „Putzen“ verwechseln!). Paarungen bleiben aus, da für die Produktion von Eiern kein Kalk zur Verfügung steht.
Welcher Kalk ist geeignet?
Geeignet ist jeder ungedüngte Kalk, der mindestens 75% CaCO3 (Calciumcarbonat) enthält. Die Farbe des Kalks (von weiß bis dunkelgrau) hängt von der Art des Gesteins ab aus dem er gewonnen wurde. Weitere Inhaltsstoffe wie MgCO3, Vitamine und Mineralstoffe (z.B. Eisen, Phosphor, Folsäure und Niacin) sind nicht schädlich, Kupfer (Cu2+) darf jedoch nicht enthalten sein, da dieser bereits in geringen Mengen giftig ist. Dolomitkalk, feinkörniger Naturkalk, Garten- und Rasenkalk, 95%iger kohlensaurer Kalk, reines Calciumcarbonat….. Das alles kann man verwenden (sofern ungedüngt!). Dabei spielt es keine Rolle, ob Granulat oder feines Pulver. Vogelgrit oder Futterkalk enthalten meist zu wenig CaCO3. Sie schaden den Tieren zwar nicht, sind aber durch den niedrigen Kalkgehalt dauerhaft nur bedingt geeignet.
Wo kann ich Kalk kaufen?
Gartencenter, Baumarkt (Gartenabteilung) (z.B. Bauhaus, Dehner u.s.w.), Landwirtschaftshandel (z.B. BayWa, BAG), Raiffeisen, Internet, Apotheke (meist sehr teuer)
Welche Alternativen zu Kalk gibt es?
Sepiaschale, Eierschale (abgekocht), Futterkalk für Kleintiere
Was ist Sepia?
Das Knochenskelett des Tintenfisches, welches zu circa 35% aus CaCO3 besteht. Man gibt es als Ergänzungsfutter (zur Kalkversorgung) ins Terrarium. Man kann Sepiaschale im Zoohandel kaufen (in der Vogelfutter-Abteilung) oder im Internet.
Wie viel Kalk braucht die Schnecke?
Ständig zur Verfügung stehen sollte Sepiaschale, die man im Terrarium verteilt. Die Gabe von Kalkbrei ist nicht nötig. Außerdem sollte das Bodensubstrat aufgekalkt werden: ca. 400g auf 9L Erde. Wer unsicher ist, kann den pH-Wert seines Bodens messen. Er sollte zwischen 7-8 liegen. (Im Gartencenter bekommt man kleine Sets zur Bestimmung des Boden-pH-Wertes, die man dann nach Anleitung durchführt).
Kann ich zu viel Kalk füttern?
Es ist nicht sicher, ob überschüssiger Kalk ausgeschieden werden kann. Daher haben meine Schnecken nur Sepiaschale zur Verfügung und bekommen keinen zusätzlichen Kalkbrei.

 

 

Schneckennachwuchs

Regelmäßige Eiersuche

Manche Achatschneckenarten legen sehr viele Eier, daher sollte man sich gut überlegen, ob und wie viele Eier man "ausbrüten" möchte. Sucht man nicht regelmäßig nach Gelegen, kann man schnell mit Jungschnecken überflutet werden und für die gängigen Arten (A.fulica) finden sich nur schwer Abnehmer.

Gefundene Gelege dürfen nicht einfach weggeworfen werden - man muss sie abtöten (Tiefkühler/Gefrierschrank).

"Das Brüten"
Entscheidet man sich einige Nachzuchten aufzuziehen, dann empfiehlt es sich, die Eier in eine Heimchenbox mit Erde zu packen und diese dann in das Becken der Elterntiere zu stellen. Eier der Gattung Archachatina können aber auch im Becken belassen werden. Die Eier sind viel größer und daher schlüpfen keine Mini-Schnecken, die im großen Terrarium schlecht zu finden wären. Achatina fulicas schlüpfen nach ca. 2 Wochen. Archachatina-Eier brauchen bis zu 4-5 Wochen.
Das Futter
Die ersten Tage nach dem Schlupf vertilgen die Schnecken die Schalenreste ihres Eis. Erst dann kommen sie an die Oberfläche und können gefüttert werden.
Das Aufzuchtbecken
Die Aufzuchtbox sollte regelmäßig gereinigt und die Futterreste entfernt werden. ACHTUNG: Die Futterreste genau nach Schnecken absuchen! Kleinere Korkröhren können ohne Bedenken in das Becken gelegt werden. Die meisten Arten vergraben sich jedoch anfangs und werden die Klettermöglichkeit daher erst später nutzen. Je nach Größe der Nachzuchten wechselt dann auch in gewissen Abständen die Größe der Aufzuchtbecken. Das Substrat sollte je nach Besatz alle 2-4 Wochen gewechselt werden.

 

 

Krankheiten und andere Wehwehchen

Wenig erforscht

Über Krankheiten bei Achatschnecken ist leider recht wenig bekannt. Aber einige Probleme, wie Gehäuseschäden oder Futterverweigerung lassen sich ergründen, bzw. lassen sich "reparieren". Weiter unten findet ihr Infos zu Gehäuseschäden, Problemen bei der Futteraufnahme, Verletzungen beim Weichkörper etc..

Durch Tierärzte und Labore können aber auch infektiöse Erkrankungen untersucht werden. Schildkrötenhaltern ist sicherlich die jährliche Kotprobe bekannt - dies kann auch bei Achatschnecken gemacht werden. Sehr gute Erfahrungen habe ich mit dem Veterinärlabor exomed in Berlin gemacht. Tierarzt Malek Hallinger hat einen tollen Artikel mit dem Thema "Infektiöse Erkrankungen und deren Diagnose bei Achatschnecken aus Sicht des Tierarztes" für Über die Schneck zusammengestellt.

Infektiöse Erkrankungen und deren Diagnose bei Achatschnecken aus Sicht des Tierarztes
Autor: Malek Hallinger, Tierarzt, Zusatzbezeichnung Reptilienkrankheiten,
Geschäftsführer exomed GmbH - Veterinärlabor
Einleitung
Wirbellose Tiere (Invertebraten) spielen als Haustiere eine immer größer werdende Rolle, hiermit wächst auch für TierärztInnen der Aufgabenbereich immer weiter an und wird zur Herausforderung. Zu den Gastropoden gehören ca. 60.000 Spezies, sowohl terrestrische als auch aquatische Schnecken. Die Große Achatschnecke (Achatina fulica, syn. Lissachatina fulica) spielt als Haustier eine herausragende Rolle und wird immer populärer. Interessant ist, dass sie ursprünglich aus Ostafrika stammt, aber mittlerweile eine weitverbreitete sog. „invasive Spezies“ in Asien, Ozeanien und Amerika ist. Hier konnte Sie sich verbreiten, weil sie als Lebensmittel und als Haustier gehalten wurde. Insofern ist ein verantwortungsbewusster Umgang mit den Tieren sehr wichtig! Ein Freilassen der Tiere sorgt für ökologische, gesundheitliche und landwirtschaftliche Gefahren und sollte tunlichst unterlassen werden. Nichtsdestotrotz soll hier ein Fokus auf die Gesunderhaltung von Achatschnecken gelegt werden. Bei Gastropoden, zu denen auch Achatschnecken gehören, sind diverse infektiöse Erkrankungen beschrieben: Unter anderem virale, mikrobiologische (Bakterien und Pilze) und - von besonders großer Bedeutung - parasitäre Erkrankungen. In der tiermedizinischen Fachliteratur werden häufig nur Gastropoden (v.a. Abalonen) behandelt, die entweder der Lebensmittelgewinnung dienen oder von wirtschaftlichem Interesse sind (Perlmuttgewinnung!).
Bakterielle Erkrankungen
Unter bakteriellen Erkrankungen kommen beispielsweise Aeromonaden vor, die bei Achatschnecken sogenannte „leucodermic lesions“, also Hautläsionen verursachen. So kann es zu Aufhellung der Epidermis in den betroffenen Bereichen kommen. Es finden sich Veränderungen häufig am Fuß oder an den Tentakeln. In extremen Fällen kann es auch zur sogenannten „Tuberkelbildung“ kommen. Jedoch fehlen zu anderen Bakterien auf diesem Gebiet, speziell zu Achatschnecken, fundierte wissenschaftliche Daten. Sicherlich lassen sich jedoch Hautveränderungen der Tiere, unserer Erfahrungen zufolge, nicht selten auf eine bakterielle Infektion zurückführen und auch gut mit Antibiotika behandeln.
Parasitäre Erkrankungen
Leider fehlen für Achatschnecken in Deutschland auch hier fundierte wissenschaftliche Daten, um eine Angabe zur Häufigkeit von parasitären Erregern zu geben. Jedoch ist aus persönlicher Erfahrung ein (teilweise dem Halter unbekannter) Befall mit Innenparasiten der Schnecken nicht selten: Häufige Parasiten bei Achatschnecken sind die sogenannten Rhabditiden: Rhabditella axei, Rhabditis terricola, Cruznema sp. und Pristionchus entomophagus. Diese Würmer (Nematoden) sorgen bei den Tieren für erhebliche Gesundheitsrisiken und können teilweise zu klinischen Symptomen (Durchfall, Anorexie, Gewichtsverlust, Apathie, uvm.) führen. Wichtig ist zu wissen, dass Achatschnecken als Zwischenwirte für diverse Parasiten/Würmer, die teilweise auch für den Mensch infektiös sind, fungieren können (Aelurostrongylus abstrusus, Angiostrongylus cantonensis, Angiostrongylus costaricensis, Schistosoma mansoni, Hymenolepis spp., und Fasciola hepatica). Besonders erst zu nehmen ist, dass Achtschnecken als Wirte für den auch für den Menschen gefährlichen Ratten-Lungenwurm (Angiostrongylus cantonensis) fungieren, der beim Menschen das Krankheitsbild der „eosinophilen Meningoencephalitis“ hervorruft. Diese parasitär bedingte Hirnhautentzündung wird weltweit durch Achatschnecken verbreitet und spielt zurzeit vor allem eine Rolle in Asien und Amerika. Man nennt die Erkrankung auch Angiostonyliasis: Die Larven des Rattenlungenwurms wandern nach der Infektion in Richtung Zentrales Nervensystem (Rückenmark und Gehirn) und sorgen dort für eine Entzündungsreaktion: betroffene Menschen leiden beispielsweise unter Kopfschmerzen, Nackensteifheit oder Muskelschwäche. Der natürliche Endwirt von Angiostongylus sind Nagetiere (v.a. Ratten), Mollusken (u.a. Schnecken) fungieren als Zwischenwirte. Schnecken können sich über die Aufnahme von Larven in Rattenkot infizieren, in den Schnecken entwickelt sich dann der Parasit weiter. Leider können auch Menschen und andere Haustiere sich durch Schmierinfektionen (z.B. durch das Essen von mit Schneckenschleim kontaminiertes Gemüse) oder Ingestion von infizierten (ungekochten) Schnecken anstecken. Erkrankungen, die vom Menschen auf das Tier oder umgekehrt übertragbar sind nennt man Zoonosen. Deshalb ist es ungemein wichtig, auch Schnecken die als Haustier gehalten werden regelmäßig parasitologisch untersuchen zu lassen, um das Tier, aber auch sich selbst zu schützen. Bei der Haltung von Achatschnecken sollte die Hygiene großgeschrieben werden (Entsorgen von nicht-gefressenem Futter, Tragen von Handschuhen beim Arbeiten im Terrarium, regelmäßiges Entfernen der Exkremente, usw.), auch wenn der Rattenlungenwurm in Deutschland derzeit noch eine untergeordnete Rolle zu spielen scheint! Berichte aus Spanien (z.B. Mallorca, Teneriffa) liegen jedoch vor. Besonders zu beachten ist, dass eine infizierte Achatschnecke tausende L3-Larven vom Rattenlungenwurm in sich tragen kann. Von vielen wissenschaftlichen Autoren wird Sie als der Hauptvektor für die weltweite Verbreitung des Rattenlungenwurms angesehen.
Wie untersucht man Achatschnecken auf Krankheitserreger
Prinzipiell können Achatschnecken gut in unserem Labor auf diverse Pathogene untersucht werden. Für die eingesandte Probe erhalten Sie von uns einen veterinärmedizinischen Befund sowie eine Behandlungsempfehlung: Für eine Mikrobiologische Untersuchung (Untersuchung auf Bakterien und Pilze) reicht es beispielsweise einen Abstrich-Tupfer über betroffene Läsionen zu streichen. Zu achten ist darauf, dass es sich um einen sterilen Tupfer mit Medium (sog. AIMES-Medium) handelt. Zur Untersuchung auf Endoparasiten („Innenparasiten“) kann der Kot der Tiere untersucht werden. Die Proben müssen möglichst frei sein von Beimengungen wie Bodensubstrat, Zellstoff, Watte und ähnlichem, da diese Beimengungen die Untersuchungen erschweren oder gar verfälschen können. Die Probe sollte so frisch wie möglich zur Untersuchung gelangen. Um ein Austrocknen der Probe zu verhindern, empfiehlt es sich, wenige Tropfen Leitungswasser zuzufügen und diese in ein „Kotröhrchen“ zu überführen. Eine Kühlung oder Ähnliches ist nicht notwendig, die Proben überstehen problemlos 2-3 Tage in der Post. Es empfiehlt sich, die Tiere während der Vorbereitung auf die Trockenruhe zu untersuchen (März-August), sodass eine adäquate Therapie durchgeführt werden kann und für diese genügend Zeit bleibt. Zu den Untersuchungen auf Ektoparasiten („Außenparasiten“) oder ausgeschiedener Würmer, usw. sollten diese möglichst von der Schnecke abgesammelt und in hochprozentigem Alkohol oder Formalin (4-7 %) konserviert werden. Diese können dann langfristig gelagert werden und auch mit der Post versandt werden.
Für Anfragen zu unserem Angebot und den Einsendemodalitäten steht Ihnen unser Laborpersonal während der Telefonzeiten gerne zur Verfügung, sollten Sie uns nicht erreichen kontaktieren Sie uns gerne per Mail: Montag bis Freitag: 9:00 – 14:00 Uhr; Telefon: +49 30 51067701; E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Quellen:
BARRATT, J. et al. (2016). Angiostrongylus cantonensis: A review of its distribution, molecular biology and clinical significance as a human pathogen. Parasitology, 143(9), 1087-1118. doi:10.1017/S0031182016000652
Roxanna Smolowitz In: Invertebrate Medicine. Ed: Gregory A. Lewbart. Chapter 6 Gastropods. P. 101-107
Graeff-Teixeira C, da Silva AC, Yoshimura K. Update on eosinophilic meningoencephalitis and its clinical relevance. Clin Microbiol Rev. 2009;22(2):322–348. doi:10.1128/CMR.00044-08
Willard W. Dean, Albert R. Mead, William T. Northey,Aeromonas liquefaciens in the giant African snail, Achatina fulica, Journal of Invertebrate Pathology,Volume 16, Issue 3,1970,Pages 346-351,ISSN 0022-2011,https://doi.org/10.1016/0022-2011(70)90150-3.
Carlos Graeff-Teixeira, Expansion of Achatina fulica in Brazil and potential increased risk for angiostrongyliasis, Transactions of The Royal Society of Tropical Medicine and Hygiene, Volume 101, Issue 8, August 2007, Pages 743–744, https://doi.org/10.1016/j.trstmh.2007.03.012
Thiengo SC, Simões Rde O, Fernandez MA, Maldonado A Jr. Angiostrongylus cantonensis and rat lungworm disease in Brazil. Hawaii J Med Public Health. 2013;72(6 Suppl 2):18–22.
d'Ovidio Dario, Nermut Jirí, Adami Chiara, Santoro Mario Occurrence of Rhabditid Nematodes in the Pet Giant African Land Snails (Achatina fulica) Frontiers in Veterinary Science 6;2019;88 https://www.frontiersin.org/articles/10.3389/fvets.2019.00088/full
Kontakt:
exomed GmbH Veterinärlabor
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Fax: +49 30 51067702
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Haltungsparameter überprüfen

Kommt es zu Verhaltensveränderungen sollte überprüft werden, ob die Luftfeuchte und Temperatur stimmen.Ist evtl. Schimmel im Becken vorhanden? Oder sind unerwünschte Mitbewohner unterwegs?

Meine Achatschnecke frisst nichts mehr...

Dies kann mehrere Gründe haben:

Ist das Futter der Schnecke bekannt?
Achatschnecken fressen zwar fast alles, es kommt jedoch oft vor, dass neues Futter erst mal links liegen gelassen wird. Es hat sich gezeigt, dass man dieses Futter mehrfach anbieten sollte und sich die Schnecken nach und nach darüber hermachen - meine mochten anfangs keine Tomaten! Und jetzt bleibt nichts mehr davon übrig!
Frisst die Schnecke schon länger nicht mehr?
Falls die Schnecke zwischendurch ein paar Tage nichts frisst, braucht man sich keine Sorgen machen. Dieses Verhalten ist normal. Frisst eine Schnecke jedoch wochenlang schon nichts mehr, kann sie krank sein. Man sollte ihr dann ihr Lieblingsfutter anbieten - direkt vor die "Nase" setzen, sie auch warm baden und beobachten, ob sich danach etwas tut. Zur Nahrungsaufnahme kann man Schnecken nicht zwingen.
Wie alt ist die Schnecke?
Ältere Tiere fressen bevor sie sterben meist weniger. Auch hier gilt: das Lieblingsfutter anbieten.

 

Gehäuseschäden

durch Abstürze:
Stürzt eine Schnecke im Terrarium oder Becken ab und landet ungünstig, kann es vorkommen, dass sie sich leichte bis schwere Gehäuseschäden zuzieht. Auch beim Herausnehmen ist deshalb Vorsicht geboten, dass die Schnecke nicht hinunterfällt. Kleinere Risse oder Löcher im Gehäuse kann die Schnecke ohne Probleme selbst reparieren. Wichtig ist, dass ihr immer genügend Kalk, in Form von Sepiaschale, angeboten wird. Wird der Wachstumsrand beschädigt, ist auch das in den meisten Fällen kein Problem - die Schnecke baut einfach wieder nach.
Bei größeren Schäden am Gehäuse, bei denen auch innere Organe verletzt wurden, stehen die Chancen, dass es die Schnecken überleben leider oft schlecht. Aber auch bei solchen Schäden kann/sollte man helfen, indem man das Loch oder den Riss mit Klarsichtfolie vorsichtig bedeckt und diese am restlichen Gehäuse festgeklebt. So verhindert man ein Austrocknen der Schnecke. Wichtig ist, dass das Klebeband nicht mit den Organen/dem Körper in Verbindung kommt! Absolut notwendig ist eine regelmäßige Kalkgabe, damit die Schnecke nach Möglichkeit selbst reparieren kann.
durch zu geringe Kalkzufuhr:
Bei zu geringer Gabe von Kalk, kann es dazu kommen, dass Schnecken anfangen an ihren eigenen Häuschen oder denen ihrer Artgenossen herumzuknabbern. Ein Verblassen des Gehäuses muss nicht immer auf zu wenig Kalk zurückgeführt werden, aber oft liegt hier die Ursache.

 

Wachstum

Wenn man ganze Gelege schlüpfen lässt, sind meist 1-2 Schnecken dabei, die einfach nicht wachsen wollen und klein bleiben. In freier Natur würden diese Schnecken nicht lange leben, aber bei den "guten" Bedingungen im Terrarium kommen sie nunmal durch - die natürliche Auslese kommt hier nicht so stark zum Tragen. Sie fressen auch normal, wie ihre Geschwister Kalk und anderes Futter. Zusätzliche Kalkgaben nützen meist nichts. Manche dieser Zwerge werden trotzdem sehr alt, andere sterben innerhalbe weniger Monate.

Wachsen jedoch mehrere Schnecken eines Geleges nicht, liegt es womöglich daran, dass Kalk zum Gehäusebau fehlt oder die Schnecken nicht genügend Mineralien übers Futter bekommen.

 

 

Weichkörper

Der Weichkörper wirkt schlaff
Normalerweise wirkt der Weichkörper einer Schnecke zwar "weich", aber doch sehr muskulös. Ein auch wenig-erfahrener Schneckenhalter wird den Unterschied schnell bemerken. Die Gründe hierfür sind entweder in der Haltung (zu wenig Futter, zu trocken) zu suchen, im Alter der Schnecke oder bei einer Krankheit (hierüber ist leider noch nicht sehr viel bekannt).
Verletzungen des Weichkörpers
Durch Verbrennungen oder scharfe Gegenstände kann der Weichkörper einer Schnecke verletzt werden. Viel kann man nicht tun, aber ein Bad in Kamillentee tut der verletzten Schnecke sehr gut und beruhigt die Wunde. Auch ist es sinnvoll bei einer größeren Verletzung die Schnecke seperat in ein kleineres Becken auf Küchenpapier o.Ä. setzen, damit kein Schmutz in die Wunde kommen kann. Die Schnecke behält meist eine helle Narbe zurück. Bei kleineren Verletzungen kann es sein, dass sich die Narben nach gewisser Zeit wieder "normale" Farbe annehmen.

 

Zurückziehen ins Gehäuse

Zieht sich eine Achatschnecke immer weiter in ihr Häuschen zurück, kann dies an den Haltungsbedingungen liegen. Eine Veränderung der Werte im Terrarium kann oft Abhilfe schaffen. Jedoch sterben die meisten Schnecken, die einmal angefangen haben sich zurückzuziehen, binnen mehrerer Wochen - so ergeht es jedenfalls den meisten Schneckenhaltern, die ich kenne.

 

Mantelkollaps

Der Mantel einer Schnecke schützt den Eingeweidesack im Inneren des Gehäuses vor Verdunstung. Immer wieder berichten Achatschneckenhalter von dem sogenannten Mantelkollaps. Hierbei löst sich der Mantel vom Gehäuse. Die betroffenen Schnecken haben große Mühe ihre Häuschen zu tragen und bewegen sich daher nur noch wenig. Auch das Zurückziehen des Weichkörpers ins Häuschen funktioniert meist nicht mehr.

Mögliche Ursachen
Bisher ist noch unklar, wie es zu diesen Vorfällen kommt. Es gibt mehrere Vermutungen hierzu: Hängt sich eine größere Schnecke an das Häuschen einer anderen, wird durch das Gewicht der Mantel verletzt. Altersschwäche (Muskelschwund) wäre ebenfalls denkbar.
Was tun?
Am besten setzt man die Schnecke in einen kleineren Behälter, damit sich andere nicht mehr an ihr Häuschen hängen können und sie selbst weniger Klettermöglichkeiten hat. Feuchtigkeit ist jetzt ganz wichtig, damit das Tier nicht austrocknet. Leider sind bisher die meisten Schnecken, die einen Mantelkollaps hatten, gestorben. Löst sich der Mantel nur wenig ab, haben die Schnecken eine größere Überlebenschance.